Die geringen Mengen Fäkalien werden mit dem Spülwasser des WCs auf das 20-fache vergrößert, es entsteht Schwarzwasser mit 95% Spülwasseranteil.
Eine "Verdünnung" oder Verringerung des Problems entsteht damit nicht, da die geringen Fäkalienmengen im Schwarzwasser und auch bei weiterer Verdünnung/Vermischung mit Grauwasser, im Schmutzwasser, eine extrem hohe Keim- und Nährstoffbelastung bewirken. Mit der Wasserspülung wird das Problem vervielfacht, durch den hohen Wassergehalt "verflüssigt" und damit die potentielle Gefährdung für Umwelt, Natur, Gewässer und die menschliche Gesundheit weiter erhöht. Urin und Fäzes im Schmutzwasser enthalten fast alle Verunreinigungen, die aufwendig bzw. unzureichend entfernt werden. Dazu zählen auch kritische Stoffe, Krankheitserreger und anthropogene Spurenstoffe.
Die Schmutzstoffe, die die aufwendige Abwasserreinigung verursachen, besitzen gleichzeitig das größte Nutzungspotential (org. Verbindungen, Nährstoffe N/P). Eine Nutzung ist aufgrund der geringen Konzentration durch die hohe Wasserverdünnung nicht möglich. Es bleibt der Transport in Kläranlagen zur Abwasserbeseitigung, wertvolle Stoffe werden mit hohem Aufwand vernichtet.
Toilettenarten
Die Sache an sich ...
Als auf der Erde vor vielen Jahren die Lebewesen aus dem Wasser das Land besiedelten, war damit eine wichtige Veränderung verbunden - die Trennung der Ausscheidungen in flüssig und fest - Urin und Kot (Fäzes).
Ein Mensch scheidet getrennt aus:
URIN: 1,4 Liter/Tag = 10 Liter/Woche = 42 Liter/Monat = 500 Liter/Jahr = 90%
FÄZES: 140 Gramm/Tag = 1 kg/Woche = 4,2 kg/Monat = 60 Liter/Jahr = 10%
Urin ist steril und enthält große Mengen Nährstoffe, Fäzes bestehen aus energiereichen, organischen Stoffen.
Werden Urin und Fäzes nicht oder mit wenig Wasser vermischt, sind sie nutzbare Wertstoffe. Bis zur Einführung der Wasserspültoilette wurden die Stoffe genutzt.
Mit "modernen" Wassertoiletten wird die Fäkalienmenge vervielfacht. Dadurch müssen große Abwassermengen transportiert werden. Eine Nutzung ist nicht möglich, das Abwasser wird mit hohem Energie- und Materialeinsatz unvollständig "beseitigt", die Wertstoffe werden unwiederbringlich in die Meere gespült.
Die tägliche durchschnittliche Toilettenbenutzung wird hier mit 5 x urinieren und 2 x defäkieren angesetzt. Dies sind Durchschnittswerte, sie werden für Vergleiche und Berechnungen angenommen.
Vergleich Wassertoilette - Trockentoilette
Das Problem - Wassertoilette / Schwarzwasser
Die Lösung - Trockentoilette - von der Beseitigung zur Nutzung
Die geringen Fäkalienmengen können durch moderne Toiletten (Trenntoiletten, Trockentoiletten, Vakuumtoiletten) gesondert gesammelt werden. Dies eröffnet neue Wege der Nutzung und Wertschöpfung, bei gleichzeitiger Beseitigung der Schadstoffe. Kritische Stoffe, wie Arzneimittelreste können aus den geringen Mengen wesentlich einfacher entfernt werden.
Eine konsequente, einfache Lösung ist die Trockentrenntoilette - TTC:
Wasser und andere Stoffe werden nicht zugesetzt, Abwasser fällt nicht an. Die Menge ist im Vergleich zum WC sehr gering (5%). Davon sind etwa 90% Urin und damit einfach abzuleiten, zu lagern, zu transportieren und zu pumpen. Moderne TTCs sind geruchsfrei, auch während der Benutzung. Die Konstruktion ist einfach, der Innenbereich ist glatt ohne Kanten und Spülränder. Während der Benutzung werden die Stoffe unmerklich getrennt. Eine Reinigung ist selten erforderlich, sie wird mit einer üblichen Toilettenbürste, die im Wasserbehälter steht durchgeführt.
Die Kombination von modernen Trockentrenntoiletten mit der Grauwasserreinigung ergibt ein nachhaltiges und kostengünstiges Sanitärkonzept.
Das verbleibende Grauwasser ist gering verschmutzt und wird mit wenig Aufwand zu hoher Qualität gereinigt. Durch das Fehlen der Fäkalien ist die potentielle Gefährdung für die Umwelt, das Wasser und die menschliche Gesundheit weit geringer als von Schmutzwasser.
Beispielvergleich Wochenendhaus
Mengenvergleich für 1 Person / 12 Monate oder 2 Personen / 6 Monate
angenommene Entsorgungskosten: Fäkalien 60 €/m³; Schwarzwasser 50 €/m³
- TTC-System GOLDGRUBE®/K-K - Menge 600 Liter - Kosten 33,00 €
- WC + abflußlose Sammelgrube - Menge 13.000 Liter - Kosten 639,00 €
Dabei sind Kostenreduzierungen durch die Nutzung der Fäkalien nicht berücksichtigt. Die Nutzungswege werden sich mit steigendem Anfall von Urin und Fäzes etablieren, was zu gleichbleibenden oder fallenden Entsorgungskosten führen wird. Für die Abfuhr und Beseitigung des Schwarzwassers ist mit steigenden Kosten zu rechnen.
Toilettenarten nach Spülwassermenge
- Trockentoilette -TC ohne Spülwasser - keine Verdünnung - Nutzung möglich
- Vakuumtoilette - VC ~1 Liter Spülwasser - geringe Verdünnung - Nutzung möglich
- Wassertoilette - WC 6-8 Liter Spülwasser - hohe Verdünnung - Nutzung nicht möglich
Die Möglichkeit der Nutzung der Stoffe hängt vom Spülwasseranateil ab. Bei Trocken- und Vakuumtoiletten ist eine Nutzung möglich, bei Wassertoiletten nicht - große Mengen Abwasser müssen transportiert und beseitigt werden.
Trenntoiletten
Trenntoiletten separieren durch einen einfachen Einbau Urin und Fäzes ("No-mix"-Toiletten). Diese Trennung ist für alle Toilettenarten möglich. Urin fällt damit konzentriert, ohne Spülwasser und Fäzes an. Die Nutzung von Urin ist möglich, die Beseitigungskosten fallen.
Entsprechend den Toilettenarten ergeben sich die Trenntoiletten als:
- TrockenTrenntoilette - TTC
- WasserTrenntoilette - WTC
- VakuumTrenntoilette - VTC