Komposttoiletten - wie unterscheiden sie sich von TTCs von HOLZAPFEL+KONSORTEN?
Sprachgebrauchlich werden Komposttoiletten und Trockentoiletten gleichgesetzt. Fachlich sind Komposttoiletten eine Sonderform der Trockentoiletten:
- Toiletten ohne Wasserspülung und ohne weitere chemische Zusätze sind Trockentoiletten. Werden Urin und Fäzes im Toilettenstuhl getrennt, sind dies Trockentrenntoiletten - TTC.
- Werden die Stoffe unter dem Toilettenstuhl in einem Komposter gesammelt und ständig, nach jeder Toilettenbenutzung, mit organischen Zuschlagstoffen versehen, dann ist dies Komposttoiletten. Im Komposter, werden die Stoffe zu Humus kompostiert. Eine Kompostierung findet nur in speziell dafür ausgelegten Behältern statt, diese sind entsprechend groß (Einfamilienhaus ca. 2 m³) da die Kompostierung etwa zwei Jahre dauert. Aus dem Komposter wird in größeren Abständen Humus entnommen. Der Kompostierungsprozeß ist empfindlich, besonders die Belüftung und der Flüssigkeitshaushalt, und braucht deshalb eine ständige Kontrolle und Wartung. Dabei geht es um die Kompostierung der Fäzes, Urin ist nicht kompostierbar, da er kaum kompostierbare Bestandteile enthält. Urin wird in Komposttoiletten zum Einstellen des richtigen Feuchtigkeitsgehaltes genutzt. Wird der Urin mit in den Komposter geleitet, so entsteht ein Flüssigkeitsüberschuß. Dieser muß unbedingt vermieden werden, da sonst Fäulnis stattfindet. Komposter werden durch elektrische oder windbetriebene Lüfter belüftet, auch um Urin zu verdunsten. Geringe Geruchsentwicklung, durch kurzzeitigen Lüftungsausfall oder Feuchtigkeitsüberschuss können zu Insektenbefall im Komposter führen. Eine Besiedlung mit Insekten und Kleintieren ist auch durch Eintrag über die Einsreu möglich. Grundsätzlich ist dies für die Kompostierung kein Problem, sondern eher förderlich, da es natürlichen Prozessen entspricht.
- Bei einer Bauart der Trockentoiletten werden die Stoffe unter dem Toilettensitz in einem kleinen Behälter gesammelt und nach jeder Benutzung mit Einstreu versehen. Eine Kompostierung findet im Behälter nicht statt, dieser ist nicht durchlüftet. Der Behälter muß entleert oder abgefahren werden, sein Volumen ist damit auf etwa 60 l begrenzt. Fäkaliengerüche werden über die reichliche Zugabe von z.T. spezieller Einstreu unterbunden. Durch fehlende Einstreu kommt es schnell zur Geruchsbildung, mit der Gefahr von Insektenbefall. Leider wird häufig angenommen, daß durch die Zugabe von Einstreu die Ausscheidungen schnell und einfach in Erde oder Humus umgewandelt werden. Dies ist ein Irrtum.
Eine Komposttoilette ist eine spezielle Form der Trockentoilette.
- Bei Trockentrenntoiletten - TTC handelt es sich um Trockentoiletten mit getrennter Sammlung/Lagerung der Stoffe für die weitere Verwertung oder Nutzung. Dies kann natürlich eine Kompostierung sein, z.B. ein Gartenkomposter, die Kompostierung findet örtlich getrennt von der Toilette statt. Ist eine Kompostierung auf dem Grundstück nicht gewünscht oder wegen zu geringer Grundstücksgröße oder behördlicher Bestimmungen nicht möglich, können die Stoffe problemlos getrennt abgefahren werden. Gewerbliche Nutzungen, wie Biogaserzeugung oder Biokohleherstellung sind möglich.
- Die Trennung in Urin und Fäzes ist seit etwa 20 Jahren bekannt. Heute ist die Urintrennung ausgereift und wird zunehmend eingesetzt. Da Urin 90% unserer Ausscheidungen ausmacht, frei von Feststoffen und eine nahezu sterile Flüssigkeit ist, kann er über sehr kleine Schläuche und Rohre in vom Toilettenstandort örtlich getrennte Behälter geleitet werden. Die verbleibenden geringeren Mengen Fäzes werden in kleinen Behältern gesammelt.