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Nutzungsmöglichkeiten der Stoffe

Urin
Durchschnittlich scheidet ein Mensch 1,5 Liter Urin/Tag aus. Diese Menge kann mit geringem Aufwand gesammelt und transportiert werden. Urin enthält große Mengen der Pflanzennährstoffe (Dünger) Stickstoff und Phosphor. Die Versickerung von Urin ist unzulässig.

Fäzes
Die Fäzesmenge ist mit etwa 140 Gramm/Tag je Person gering. Fäzes waren unsere Nahrung, sie bestehen aus organischen Stoffen, diese sind zum Beispiel zur Biogasgewinnung nutzbar.

Urin und Fäzes werden mit unseren TTC-Systemen getrennt gesammelt und gelagert.
Ist im Privatbereich die Nutzung auf dem Grundstück nicht möglich (z.B. Schutzgebiet) oder nicht gewollt, ist eine Abfuhr der Stoffe ist problemlos möglich.

Abfuhr von Urin und Fäzes

Vakuumfahrzeug

Die Vakuumentsorgungstechnik kann auch auf kleinen Fahrzeugen installiert werden. Damit sind auch PKW-Zuwegungen befahrbar. Ein Fahrzeug mit 600 Liter Fäzes-Vakuumbehälter kann den Jahresanfall von 10 Personen aufnehmen. Bei saisonaler Nutzung in Garten- und Wochenendsiedlungen können entsprechend viele Grundstücke entsorgt werden. Die möglichen Schlauchlängen liegen bei 30-50 m, bei günstigen Bedingungen bis 100 m.

Die GOLDGRUBE® wird nur durch Vakuumtechnik entleert. Die Abfuhr erfolgt in ein- bis zweijährigem Abstand.

Urintanks und die Fäzesfässer von TTCs mit Sammelbehälter können ebenfalls abgesaugt werden.

Entleerung der GOLDGRUBE

Bei optimaler Dimensionierung der GOLDGRUBE® ist eine Entleerung im Jahr notwendig, häufigere Entleerungen sind natürlich möglich.

Die Länge des Saugschlauches kann 30-50 m betragen, größere Entfernungen sind möglich.
Entnahmeöffnung der Goldgrube
Der Saugschlauch wird durch die Entnahmeöffnung in den Fäzesbereich und den Urinbereich eingeführt und die Stoffe abgesaugt.
nach der Entleerung keine Verschmutzung
In den Saugschlauch strömt ein ständiger starker Luftstrom. Folglich entsteht kaum Verschmutzung und Geruch während der Entnahme.
Entsorgungsfahrzeuge können entsprechend klein sein, sie sind damit beweglich und können auch Standorte erreichen die nur für PKW befahrbar sind.

Transport- und Pumpfahrzeug

Bei zu großen Entfernungen zwischen Fahrzeug und Sammelbehältern oder Unbefahrbarkeit für Saugfahrzeuge können die 60-Liter Fäzesfässer manuell zum Fahrzeug transportiert werden. Diese werden gegen leere Fässer getauscht. Der Urin kann mit einfachen Schmutzwasserpumpen zum Fahrzeug gepumpt werden.
Kombinationen zwischen Vakuumentsorgung, teilweiser manueller Fasstransport und Pumpen sind möglich.

Eigennutzung von Urin und Fäzes

Urin kann direkt oder mit Wasser verdünnt auf dem eigenen Gelände (ohne gewerbliche Nutzung) als Flüssigdünger ausgebracht werden. Eine mindestens halbjährige Lagerung vor der Ausbringung wird empfohlen.
Dünger sind so einzusetzen, daß die Nährstoffe von den Pflanzen vollständig aufgenommen werden, das ist nur bei einer Biomasseentnahme (Ernte) möglich. Die maximale Ausbringmenge für Urin beträgt ein Liter je Quadratmeter im Jahr, in mindestens zwei Gaben, ohne Zusatzdüngung.
Ein trockener Komposthaufen kann große Mengen Urin aufnehmen, dabei kann durch den hohen Stickstoffgehalt die Kompostierung gefördert werden.
Zur Verringerung der Geruchsbildung kann der Urin mit Wasser verdünnt werden. Urin kann durch Verunreinigungen mit Fäzes, Fäkalkeime enthalten und soll mindestens acht Wochen vor der Ernte nicht ausgebracht werden.

Kompostierung - Die Fäzes werden unter reichlich Zugabe von organischen Strukturstoffen (Holzhäcksel, Rindenmulch, Stroh, Laub ...) in einem Gartenkomposter kompostiert. Nach ein bis zwei Jahren hat sich das Volumen auf ca. 20 % verringert und die Fäzes sind zu Humus zersetzt. Die Zeit bis zur Nutzung des fertigen Kompostes soll drei Jahre nicht unterschreiten. Die Ausbringung auf Grünflächen ist unbedenklich, bei Gemüseanbau sollte der Kompost im Herbst in den Boden eingearbeitet werden.

Laktosefermentation - Diese Milchsäuregärung bringt eine Reihe von Vorteilen und kann der Kompostierung vorgeschaltet werden. Grundsätzlich werden durch diese Fermentation negative Proßesse wie Fäulnis unterdrückt, ein Abbau der Stoffe verhindert (Konservierung, z.B. Sauerkraut) und die organischen Verbindungen für eine spätere schnelle Verwertung umgebaut. Weiter findet eine Hygienisierung statt und eine geruchliche Veränderung, der typische Fäkalingeruch verändert sich zu einem angenehmeren säuerlichen Geruch.
Die Fäzes werden unter Luftabschluß (anaerob) mit Hilfe von organischen Zusätzen in die milchsaure Gärung versetzt (Bokashi, Silage, Sauerkraut). Dazu wird das Fass vollständig gefüllt, der Inhalt verdichte und luftdicht verschlossen. Die Lagerung ist frei von Fäkalgerüchen. Nach drei Monaten Lagerung hat eine weitgehende Hygienisierung stattgefunden und die milchsäuren Fäzes können kompostiert werden.

TerraPreta - Durch dieses neu entdeckte, alte Verfahren wird dauerhaft fruchtbarer Humusboden - Terra Preta erzeugt. Milchsauer vorfermentierte Fäzes werden unter Zugabe von Holzkohle kompostiert.

Fäkalienkompostierung
Fäkalienkompostierung
Fäkalienkompostierung

Nutzung des Grauwassers

Speicherteich
Das über unsere Pflanzenkläranlagen gereinigte Grauwasser kann durch seine annähernde Badewasserqualität zur Beregnung genutzt werden. Da der Anfall des Grauwassers und Beregnungswasserbedarf zeitlich nicht zusammenfallen ist ein Speicherteich notwendig. Aus diesem wird es bei Bedarf im Sommerhalbjahr entnommen, zur Beregnung von Gartenflächen und als Brauchwasser im Haus genutzt.
Der Teich kann nach ästhetischen Gesichtspunkten gestaltet werden - er wird zu einer “Perle” im Garten und einer Bereicherung für die Pflanzen- und Tierwelt.
Das Teichvolumen wird je nach Gebäudenutzung, Einwohnern und weiteren Randbedingungen bemessen.
Bei Freizeitgrundstücken, die im Sommerhalbjahr genutzt werden, fallen Wasseranfall und Beregnungswasserbedarf zeitlich zusammen. Wenige Kubikmeter Teichvolumen sind ausreichend.